Generalversammlung 2023


Freitag 9. Juni

Allée des Artisans 2
5590 Ciney

Offen für alle & jeden !
Nur in Präsenz


Die ARSIA hat die Ehre und das Vergnügen, zu seiner Generalversammlung am 9. Juni, einen hochkarätigen Redner, Thierry Pouch, Wirtschaftswissenschaftler, Doktor der Wirtschaftswissenschaften von der Universität Paris 1, Panthéon-Sorbonne seit 1988, begrüßen zu dürfen. Er ist Chefökonom der französischen Landwirtschaftskammern und assoziierter Forscher an der Universität Reims Champagne-Ardenne. Er hat sehr viele Artikel und Bücher zu den Themen Globalisierung des Agrarhandels, GAP, Brexit, aber auch zur Agrarpolitik der USA und Chinas verfasst. Er ist aktiver Teilnehmer der GAP-Arbeitsgruppe und spricht häufig in der ‚Académie d'Agriculture de France‘ zu den Themen Agrar- und Lebensmittelpolitik, internationaler Handel mit Agrarprodukten und Lebensmitteln und Handelsabkommen.

"Eine Welt im Wandel, ein Europa in Turbulenzen: Zukunftsperspektiven für die Viehzucht", so lautet das Thema, das der Referent erläutern wird. Im Folgenden erhalten Sie einen ersten Einblick in seinen Vortrag, der zweifellos jede Züchterin, jeden Züchter und alle, die sie betreuen und begleiten, betrifft.

Die Covid-19-Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben die Grenzen der Globalisierung aufgezeigt und den Stand der Machtverhältnisse, die auf den Agrarmärkten ausgetragen werden, offengelegt.

Im Zuge dieser beiden gesundheitlichen und geopolitischen Schocks ist die Landwirtschaft wieder zu einer Priorität geworden, die sich am Begriff der "Ernährungssouveränität" ablesen lässt. Die Europäische Union scheint der Landwirtschaft nicht so entscheidende Bedeutung beizumessen, wie andere Regionen der Welt. Die Trends zur Verringerung der Anzahl der Viehzüchter und der Viehbestände, sowie zum Rückgang des Fleischkonsums, der in Inflationszeiten noch verstärkt wird, sind seit mehreren Jahren nicht aufgehalten worden. Darüber hinaus sind sie Teil einer GAP, die die Beihilfen zunehmend an Umweltkriterien knüpft und die Viehzucht in den Mitgliedstaaten gegeneinander ausspielt. Darüber hinaus zeichnet sich die Handelspolitik der EU dadurch aus, dass der europäische Markt im Rahmen von Freihandelsabkommen immer weiter geöffnet wird. Diese Entwicklungen führen dazu, dass die Risiken für die Züchter, die Landwirte im weiteren Sinne, aber auch für die Rahmenstrukturen und sogar für die EU identifiziert werden, da die GAP historisch gesehen einer der Grundpfeiler des europäischen Aufbauwerks war.

Die Zukunft der europäischen Landwirtschaft und insbesondere der Zuchtsysteme erfordert eine solide und freiwillige Strategie, die auf folgenden Grundlagen beruht: einer gemeinsamen Agrarpolitik; einem Generationswechsel bei den Züchtern (Attraktivität des Berufs, um den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Herausforderungen gerecht zu werden); einer europäischen Ernährungssouveränität; einer Versöhnung zwischen der Gesellschaft (den Verbrauchern) und den Züchtern.