Während Ende März 2021 die fast sommerlichen Temperaturen Rekordwerte erreichten, war der April
ganz anders: er war trocken und im Vergleich zu den anderen Jahren besonders kalt.
rsache dafür waren vor allem die Nordwinde. Das Graswachstum wurde dadurch verlangsamt. Danach sind die Temperaturen angestiegen, begleitet von Regen, was das Wachstum begünstigte. Die nächste Herausforderung bestand darin, ein Wetterfenster zu finden, das trocken und lang genug war, um ernten zu können, ohne die Felder zu beschädigen, die fast alle durchnässt waren. Die meisten Landwirte sahen sich unfreiwillig mit einer launischen Mutter Natur konfrontiert.
Das Gras des 1. Schnitts wurde daher spät und in einem reiferen Stadium gemäht. Der klimatische Stress, gekoppelt mit dieser verzögerten Ernte, hatte zur Folge, dass der Trockenmassegehalt angestiegen ist, was unter anderem mit der Zunahme von Zellulose und Lignin in Verbindung gestanden hat, wodurch der Stickstoffgehalt stark verdünnt wurde. Das Futter war nicht nur weniger verdaulich, sondern auch von geringerer Nahrungsqualität. Darüber hinaus wurde dieser Rückgang des Nährwerts durch eine schwierigere Konservierung in Verbindung mit einem höheren Trockenmassegehalt verstärkt.
Das Ende der Weidesaison hingegen war produktiv, sofern die Felder befahrbar waren. Die Rinder wurden spät eingestallt, da noch ausreichend Gras vorhanden war. Allerdings war es generell recht proteinarm, was eine Ergänzung rechtfertigte. Letztere wurde jedoch selten verabreicht, was für viele von Ihnen zur Folge hatte, dass sie sehr magere oder besonders von Räude befallene Rinder eingestallt haben.
Der Mais wurde ebenso wie das Gras vom Wetter beeinflusst, da er meist zu spät geerntet wurde und somit zu trocken war… und für den Pansen praktisch nicht verwertbar. Ein Mangel an verfügbarer Energie im Pansen kann jedoch indirekt zu einem Proteinmangel führen.
Diese Ernährungsmängel können zu einer Verminderung der Immunität des Bestands führen, der es daher schwieriger hat, potenzielle oder bereits bestehende Krankheiten abzuwehren.
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass selbst wenn eine Futterration von Jahr zu Jahr auf demselben Futter basiert (z. B. Gras/Mais), ihre Zusammensetzung von Jahr zu Jahr variiert, nicht zuletzt aufgrund von Wetterschwankungen, wie sie im Jahr 2021 aufgetreten sind. Deshalb ist es wichtig, dass Sie jedes Jahr die Gesamtration überprüfen, mit Ihrem Ernährungsberater, Ihrem Betriebstierarzt und ggf. Ihrer Molkerei. Auch die ARSIA verfügt über verschiedene Blutanalyseprofile und bietet sie Ihnen an, um die Verwertbarkeit der Futterration besser beurteilen zu können. Zögern Sie also nicht, uns für weitere Informationen zu kontaktieren.