Klinische Anzeichen
Nach einer mehrtägigen asymptomatischen Inkubationszeit treten beim Rind zwei Arten von klinischen Symptomen auf:
- Allgemeine Anzeichen : ausgeprägte Abgeschlagenheit, Hyperthermie, (manchmal starker) Rückgang der Milchproduktion
- Lokalisierte Anzeichen : Nasenausfluss, Hypersalivation, Geschwüre im Bereich des Mauls und des Mundes
Diese Anzeichen können auch mit Bindehautentzündung, Lahmheit und Schwellung des Koronarrandes einhergehen.
Das klinische Bild kann von Tier zu Tier extrem unterschiedlich sein.
Sterblichkeit
Wir beobachten einen Anstieg der Anzahl toter Rinder im Juli im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres, und zwar am deutlichsten in den Provinzen Lüttich und Luxemburg, durch die die Blauzungenkrankheit zu uns gelangt ist. Die Daten für August folgen.
Fehlgeburten
Wir beobachten derzeit überall in Wallonien einen Ausbruch von Fehlgeburten. Die Mehrheit der Fehlgeburten, die derzeit in unserem Autopsiesaal ankommen, weisen keine Verletzungen auf, die auf die Blauzungenkrankheit hindeuten, und die Mehrheit der getesteten Fehlgeburten ist beim PCR-Test negativ. Dennoch könnten diese Fehlgeburten aufgrund des fieberhaften/entzündlichen Zustands der Mutter indirekt durch die BT ausgelöst werden. Außerdem beobachten wir seit dem 20. August die ersten Fälle mit Läsionen, die auf die Krankheit hindeuten, wie z. B. Hydrozephalus. Das Verletzungsbild entwickelt sich also von Tag zu Tag weiter. Wir verfolgen dies genau, um die Hypothesen zu überprüfen.
Empfehlungen
- Impfen, auch wenn es spät ist, mit einer Erinnerung 3 bis 4 Wochen danach !
- Symptomatische Behandlung der kranken Tiere
- Wenn Sie uns einen Abort und ein Trockenröhrchen des Muttertiers in einem Kontext einreichen, der auf eine Zirkulation von Blauzungenkrankheit in der Herde schließen lässt, fügen Sie bitte auch ein Vollblutröhrchen bei, damit wir eine PCR auf das Muttertier durchführen können. Den Verdacht auf die BT vermerken.
Beachten Sie, dass eine PCR – BT beim Abort nicht systematisch durchgeführt wird, sondern nur in den folgenden zwei Fällen:
- Verdacht, den der Tierarzt auf der Analyseanfrage aufgrund des klinischen Kontextes der Zucht erwähnt hat
- systematisch, wenn im Autopsiesaal Verletzungen am Fötus beobachtet werden, die auf die Krankheit hindeuten
Bemerkung: bei der Lektüre des Autopsieberichts über die Fehlgeburt ist die Erwähnung eines Hydrozephalus im zentralen Nervensystem ein starker Hinweis auf die Krankheit.