EPIDEMIOLOGISCHER BERICHT Nr. 28
Das Protokoll in Bezug auf die Fehlgeburten in den Betrieben bemüht sich nach besten Kräften, deren Ursache durch die Autopsie des gemeldeten Aborts und des Neugeborenen, das innerhalb von 48 Stunden stirbt, zu ermitteln. Dadurch halten wir gemeinsam die Brucellose-Überwachung aufrecht, die, um optimal und effektiv zu sein, die jährliche Untersuchung von 4000 Fehlgeburten in Wallonien erfordert. Indem sie Ihre Fehlgeburten melden, helfen Sie uns eine kollektive Wachsamkeit zu gewährleisten und wir helfen Ihnen, ohne Kosten für die Einsammlung und das Labor. .
Das bovine Herpesvirus 4, verantwortlich für Störungen der Fortpflanzung
Die Fehlgeburten bei Rindern werden auf eine Vielzahl von infektiösen und nicht-infektiösen Ursachen zurückgeführt. Nicht alle sind bekannt oder anerkannt. An jedem Abort führt das «Protokoll Fehlgeburt» systematisch die Nachsuche eine großen Anzahl Keime durch, kann aber dennoch nicht in 100 % der Fälle eine Diagnose stellen. Bis heute liegt der Anteil der Fehlgeburten, bei denen der verantwortliche Keim identifiziert werden konnte, bei etwa 50%.
Wenn die wichtigsten Infektionsursachen untersucht wurden, kein Keim isoliert werden konnte und die Fehlgeburten im Bestand fortbestehen, greifen wir auf das erweiterte Analysenpanel zurück, zu dem auch das bovine Herpesvirus 4 oder „BoHV-4“ gehört.
Eine Krankheit, die in der Wallonie sehr präsent ist
Aus der Literatur geht hervor, dass das BoHV-4 für Fortpflanzungsstörungen, Metritis und Komplikationen nach Operationen verantwortlich sein kann. Bis vor kurzem wurde seine Rolle bei Fehlgeburten von einigen bestritten. Tatsächlich kommt dieses Virus überall auf der Welt vor, ohne für bedeutende Pathologien verantwortlich zu sein. Die Seroprävalenzen reichen von 4,2 % in der Schweiz bis zu 70 % im Kongo. Außerdem wurde es bei anscheinend gesunden Rindern isoliert, was dazu führte, dass es von manchen als „Passagier“ Virus bezeichnet wurde.
In Belgien jedoch und insbesondere bei der ARSIA steht BoHV-4 seit langem im Verdacht, Fehlgeburten bei Rindern zu verursachen. 1998 zeigte eine, von Dr. Guy Czaplicki, an der ARSIA, in Zusammenarbeit mit der Universität von Lüttich, durchgeführte Studie, dass ein statistischer Zusammenhang zwischen der Exposition weiblicher Tiere gegenüber dem Virus und dem Auftreten von Fehlgeburten bestand. In ähnlicher Weise haben Veröffentlichungen (Wellemans und Mitarbeiter) eine 14,1% ige Konversion der Kühe gegenüber dem BoHV-4 nach einer Fehlgeburt festgestellt, während andere (Deim und Mitarbeiter), bei positiven Proben auf dieses Virus, die Zerstörung von Plazentazellen und eine Immunantwort beobachtet haben, die die physiologische Rolle der Plazenta beeinflusst. Unsere französischen Nachbarn sind ebenfalls damit konfrontiert, und vor kurzem wurde auf die Beteiligung dieses Virus bei Fehlgeburten hingewiesen. Schließlich hat auch eine kürzlich bei der ARSIA, in Zusammenarbeit mit der Universität von Lüttich, durchgeführte Studie (Delooz und Mitarbeiter), einen Zusammenhang zwischen den Fehlgeburten und dem BoHV-4 hergestellt. Wie andere Studien weist sie außerdem auf einen Zusammenhang zwischen der, durch dieses Virus verursachten Immunsuppression und der Superinfektion durch opportunistische Bakterien wie Trueperella pyogenes, Escherichia coli usw. hin.
Wenn diese Informationen mit einem positiven PCR-Ergebnis des Fötus in Verbindung gebracht werden, sollte das BoHV-4 als die wahrscheinlichste Ursache für den Abort angesehen werden.
Situation in Wallonien in den letzten Jahren
Die ersten Studien über Fehlgeburten zeigten, dass 75,8 % der Mütter, die verworfen haben, seropositiv (Antikörper positiv) angesichts des BoHV-4 waren und 1,9 % der Föten infiziert (PCR positiv) waren. Seit 2013 wurde dieses Virus in das Analysepanel der Fehlgeburten aufgenommen und an über 23000 Föten getestet.
Les résultats obtenus confirment la présence du virus au sein du cheptel wallon et son implication importante dans les avortements bovins, comme le montre l’évolution annuelle du taux de fœtus infectés.
Was tun in einem Bestand, in dem das BoHV-4 grassiert ?
An den kranken Tieren ( postpartale Metritis etc. ) werden die konventionellen symptomatischen Behandlungen von Ihrem Tierarzt empfohlen.
In Bezug auf die Prävention sind die Akteure vor Ort jedoch sehr hilflos, da es keinen wirksamen Impfstoff gibt.
Naive Tiere, die dem Virus noch nie begegnet sind, d. h. in der Regel die jüngsten, sind am anfälligsten, und die Abkalbezeit scheint das größte Risiko zu bergen. Soweit möglich, scheint die Trennung der kalbenden oder frisch abgekalbten Färsen ( Erstgebärende ) von den älteren weiblichen Tieren ( vor allem frisch abgekalbte Mehrfachgebärende ) ein wichtiges Element bei der Kontrolle der Viruszirkulation zu sein. Da die Ansteckungsfähigkeit dieses Virus hoch ist, wird dringend empfohlen, kranke Tiere zu isolieren.