Katelijne Smets wollte, soweit sie sich erinnern kann, schon immer Tierärztin werden, aus Liebe zu den Tieren, sowohl den Nutz-, als auch den Heimtieren. Mit einem Vater, der sich leidenschaftlich für die Zucht von Pferden, Hunden und schottischen Highland-Rindern befasste… wurde ihr das Virus für die Zucht lebenslang übertragen, da sie ihr ebenfalls, und noch immer, einen guten Teil ihrer Freizeit widmet.
Und so kam es dann auch … die veterinärmedizinische Fakultät von Gent verlieh ihr im Alter von 23 Jahren ihr Diplom als Tierärztin, der Schlüssel zu einer reichen und intensiven Karriere, die sie im vergangenen Juli an die Spitze unserer gemeinnützigen Organisation führte. Katelijne Smets stammt ursprünglich aus Antwerpen und hat den Norden des Landes verlassen, um sich in unseren schönen Ardennen, nicht weit von Ciney, niederzulassen. Um sich unseren Lesern besser vorstellen zu können, beantwortet sie die folgenden Fragen.

Wie sieht Ihre berufliche Laufbahn aus ?

Mein erstes Ziel war es, Tierärztin in der Land- und Haustiermedizin zu werden. Gleich nach meinem Studium habe ich mit der Kleintierpraxis begonnen. Aber als mein Professor für Parasitologie, Jozef Vercruysse, mir jedoch angeboten hat, seinem Team an der Universität von Gent beizutreten, um die Sarcoptesräude bei Schweinen und die Entwicklung eines Elisa-Tests zu untersuchen, habe ich nicht gezögert. Dies waren in jeder Hinsicht sehr schöne Jahre, in denen die Arbeit im Betrieb und im Labor kombiniert wurde, und ich konnte weiterhin für meine Kunden tätig sein. Zahlreiche Pharmaunternehmen haben mit unserem Team der Universität zusammengearbeitet. Sowohl vor Ort, als auch im Labor und bis hin zum wissenschaftlichen Schreiben, habe ich eine Vorliebe für die klinischen Studien und die Kontakte mit der pharmazeutischen Industrie entwickelt, auf die ich mich dann beruflich umorientiert habe. Pharmacia und Upjohn war das erste Unternehmen, für das ich im Bereich der zulassungsrechtlichen Angelegenheiten im Zusammenhang mit der Marktzulassung des Medikaments gearbeitet habe; so konnte ich mir sowohl in Belgien, als auch im Ausland, Fachwissen über Gesetzgebung, Herstellung, Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des Arzneimittels aneignen. Anschließend habe ich diese Erfahrung in die Forschung und Entwicklung, sowie im Bereich der zulassungsrechtlichen Angelegenheiten bei der Firma Alpharma, die auf Kokzidiostatika für Geflügel spezialisiert ist, ausführlich fortgesetzt. Schließlich war ich bis zum vergangenen Frühjahr bei Kela, einem belgischen Unternehmen mit familiärer Atmosphäre, aber nicht minder dynamisch und offen für zahlreiche Projekte, für die kaufmännische Abteilung zuständig, während ich weiterhin in der Forschung und Entwicklung und in regulatorischen Angelegenheiten tätig war und zur Unternehmensleitung (Strategie und Budget) gehörte.

Warum haben Sie sich entschieden, unserer VoG beizutreten?

Nach diesem langen pharmazeutischen Kapitel wollte ich zurück in die Praxis, zu den Züchtern und den Tierärzten, mit dem starken Wunsch, im Dienste der Zucht zu arbeiten. Die von der ARSIA angebotene Stelle, ihre Struktur als Non-Profit-Organisation und vor allem ihre Aufgaben schienen mir eine naheliegende Wahl zu sein, eine einzigartige Gelegenheit, meine Erfahrungen zu valorisieren... bei gleichzeitiger Anerkennung der Herausforderung.

Welche waren Ihre ersten Eindrücke, als Sie bei der ARSIA ankamen ?

Mich hat sofort die Motivation, ja die Leidenschaft der Mitarbeiter beeindruckt, getragen von einer starken Empathie für die Zuchtwelt. Und dies, in allen Aufgabenbereichen und bei jedem meiner Besuche in gleich welchen Abteilungen, dem Labor, der Gesundheitsbetreuung, der Rückverfolgbarkeit, der Informatik, dem Personalwesen, der Kommunikation, der Buchhaltung, … Ich kann diesen Teamgeist bei jedem Dienstleistungseinsatz für die Züchter und Tierärzte feststellen. Dies sollte besser bekannt gemacht und hervorgehoben werden. Ich denke genauso über den Verwaltungsrat der ARSIA und ihren Präsidenten, die intelligent und offen im alleinigen Interesse des Zuchtsektors arbeiten.

Der Agrarsektor entwickelt sich in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ständig weiter, wie sehen Sie die Unterstützung durch unsere VoG in den kommenden Monaten und Jahren?

Gerade aufgrund dieser ständigen Entwicklung und der sich daraus häufig resultierenden Komplexität – insbesondere der Gesetzgebung – braucht der Zuchtsektor immer mehr Betreuung und Kommunikation, in Form von praktischen und nützlichen Informationen für die tägliche Arbeit, sowohl die des Züchters, als auch des Tierarztes. Wir schreiben keine Gesetze, wir erfinden keine Regeln, wir verwalten nicht die nationalen und europäischen Kalender… aber wir sind da, um sicherzustellen, dass jeder bei seiner Arbeit zurechtkommt. Die Kommunikation in ihren verschiedenen Formen wird meine gesamte Erfahrung mobilisieren, in enger Absprache mit all meinen Kollegen bei der ARSIA.

Den Problemen unserer Kunden auf den Grund zu gehen, ist ebenfalls Teil meines Fahrplans. Ich stimme den Zielen und Projekten des Fünfjahresplans der ARSIA zu und möchte ihm bei Bedarf Struktur und Richtung geben.

Schließlich ist es meiner Meinung nach unerlässlich, für jede Zusammenarbeit mit allen externen Partnern offen zu bleiben. Ich denke dabei insbesondere an die im Januar 2020 formalisierte Zusammenarbeit mit der DGZ, deren Ziel es ist, die Ausgaben zu rationalisieren und die gemeinsamen Projekte zu stärken, sowie bestimmte Regeln zu harmonisieren, beispielsweise für die Züchter an der Nord-/Südgrenze.

Welche Botschaft möchten Sie unseren Züchtern und Tierärzten mitteilen?

Die wesentliche Aufgabe der ARSIA besteht darin, ihnen zu helfen und sie so gut und so umfassend wie möglich zu informieren. Als Vereinigung von Züchtern und mit fünf Tierärzten als Vertreter des Berufsstandes in ihrem Verwaltungsorgan, hat sie stets ein offenes Ohr für deren Bedürfnisse und arbeitet mit dem Wunsch nach einer konstruktiven und visionären Zusammenarbeit, um stets für die Zukunft gerüstet zu sein.
Ob es um die Identifizierung oder die Gesundheit der Tiere geht, ich lade jeden ein, sich bei Fragen oder Problemen ohne Zögern an unsere Teams zu wenden.